Nach fünf erfolgreichen Qualifikationen wurden Mitte Oktober im Rahmen des Herbstturniers des RSV St. Hubertus Wesel-Obrighoven beim großen Finale des PEMAG Ü40-Cups 2019 die Sieger in Springen und Dressur gekürt.
In der 95er Hunterklasse konnte sich erneut Daniela Both vom RFV Niermannshof mit ihrem 17-jährigen Trakehner Xenon an die Spitze setzen. „Xenon, der bei uns nur Lütti genannt wird, ist wie ein guter Wein. Je älter er wird, desto besser wird er“, schwärmt die 40-Jährige. Mit einer flüssigen und sehr harmonischen Runde konnte sich Both mit einer Wertnote von 7,5 an die Spitze setzen. Die Richter lobten ihre feine Hand und die gut eingeteilten Distanzen. Doch Daniela Both sicherte sich nicht nur den Finalsieg, sondern durfte sich darüber hinaus auch über den Sonderehrenpreis für die punktbeste Cup-Teilnehmerin aller Qualifikationen freuen. In diesem Zuge darf sie mit ihrem Lütti bei dem international erfolgreichen Springreiter Marc Boes trainieren.
Auf dem zweiten Platz in der finalen Hunter-Prüfung behauptete sich Dr. Thomas Drescher vom Reitclub Dürwiß. Er hatte seinen Cento-Nachkommen Caballero gesattelt und erhielt für seine Vorstellung eine Wertnote von 6,8. „Cabbi ist für das Springen geboren. Aber er hat viel mehr Potential, als ich jemals abrufen kann“, so der Ingenieur.
Der dritte Rang ging an Heinz-Georg Otto. Der Friseurmeister, der für den RFV Erkelenz an den Start geht, hatte die Rheinländerstute Adventure, genannt Mops, mit nach Wesel gebracht. „Mops fährt leider nicht so gerne Hänger und mag auch keine Zuschauer. Trotzdem haben wir uns doch ganz gut geschlagen”, zeigte sich der 55-Jährige zufrieden.
Golo Schott, Vorstandsmitglied des RSV St. Hubertus Wesel-Obrighoven, hatte das PEMAG – Ü40-Cup Finale begeistert mit in die Ausschreibung seines Turniers aufgenommen: „Wir verfügen in unserem Verein über eine sehr gute Jugendarbeit, möchten aber natürlich auf unserem Turnier die gesamte Bandbreite des Sports abdecken und auch Prüfungen für die etwas älteren Semester anbieten“, erklärt der erste Geschäftsführer. „Da wir auf genügend helfende Hände im Verein und örtliche Kapazitäten zurückgreifen können, war es kein Problem, die beiden Finalprüfungen in unser Turnier zu integrieren.“
Herausragende Noten in der Dressur
Strahlende Siegerin der finalen L*-Kür war Kerstin Lepperhof mit ihrer Rheinländerstute Symphonie K. Das Richterkollegium sah Lepperhof im Sattel der schicken Dunkelfuchsstute mit einer Wertnote von 8,4 in der A-Note und 8,8 in der B-Note deutlich vorne und kürte sie mit einer Wertnote von insgesamt 17,2 zur Siegerin. Zu der Filmmusik von Flashdance und Michael Jacksons Beat it zauberten Lepperhof und Symphonie korrekte Lektionen bei schwieriger Linienführung aufs Viereck. „Dafür, dass ich die Kür heute das erste Mal mit Symphonie geritten bin, hat es wirklich sehr gut geklappt“, freute sich die 54-Jährige, die für den RV St. Georg Haldern an den Start geht. „Symphonie ist immer konzentriert bei der Sache und macht einen guten Job. Ich freue mich jetzt schon, nächstes Jahr wieder beim PEMAG-Cup an den Start gehen zu können“, so die glückliche Siegerin. Und auch Kerstin Lepperhof hatte doppelten Grund zur Freude. Denn als punktbeste Teilnehmerin aller Dressur-Qualifikationen sicherte sie sich zusätzlich einen Trainingstag bei der WM-erfolgreichen Para-Dressurreiterin Regine Mispelkamp. Die mit nationalen wie internationalen Medaillen dekorierte Pferdewirtschaftsmeisterin ist im Regelsport bis zum Grand Prix erfolgreich.
Auf den zweiten Platz in der finalen L-Kür galoppierte Dr. Frederike Kemmerling. Die Amazone des RFV Velbert-Heiligenhaus hatte den Hannoveraner His Highlight an den Start gebracht und erhielt eine Wertnote von 14,2. „Ich finde das Konzept des PEMAG – Ü40-Cups wirklich super! So muss ich mich nicht gegen Jugendliche beweisen, sondern kann gegen Reiter meiner Altersklasse antreten. Auf dem Abreiteplatz herrscht ein freundliches Miteinander und die Prüfungen sind immer erstklassig organisiert. Da lohnt sich die teilweise etwas längere Anreise allemal”, betont die Ärztin.
Dr. Dorothee Nadol-Liedhegener trabte mit einer Wertnote von 14,0 auf den dritten Rang. Die 53-Jährige reitet für den RV Hellefeld und hatte den selbstgezogenen Westfalen Sir Filipp an den Start gebracht. Die Tierärztin kann mittlerweile rund 95 Platzierungen bis zur Klasse L vorweisen. Außerdem betreibt sie eine Minishetlandpony-Zucht. „Als Jugendliche bin ich Dressur und Springen in A und L geritten. Wegen Studium, Beruf und Familie habe ich dann lange pausiert. Nach meinem späten Wiedereinstieg bin ich froh, Mitglied im PEMAG Ü40-Club zu sein, um mich dort mit Gleichgesinnten auszutauschen”, freute sich Dr. Dorothee Nadol-Liedhegener. Denn eine Club-Mitgliedschaft lohnt sich nicht nur wegen der Teilnahme am Cup. Darüber hinaus werden über den PEMAG Ü40-Club regelmäßig Events für die Club-Mitglieder veranstaltet – von Trainings und Lehrgängen über Turnierbesuche bis hin zu exklusiven Blicken hinter die Kulissen. So steht Anfang 2020 beispielsweise ein gemeinsamer Besuch der Pferdeklinik Burg Müggenhausen in Weilerswist auf dem Programm. Dort haben die Club-Mitglieder nicht nur Gelegenheit, sich über die Abläufe in einer Pferdeklinik zu informieren, sondern sie können auch Fragen an die Tierärzte dort loswerden. Weitere Informationen zum Club-Programm 2020 folgen in Kürze!